Patenbitten in Kolmberg

Die Fröhlichen Bergschützen Kolmberg haben JA gesagt


Entsprechend der Wichtigkeit des Anlasses fand am Samstag, 4. Mai 2013 eine große Anzahl von „Adler"-Schützen aus Willmering den Weg nach Kolmberg, um die dortigen Bergschützen als Patenverein für unser 100-jähriges Gründungsfest zu bitten. Am Beginn der Kirchstraße erwarteten die Kolmberger in ebenso stattlicher Anzahl ihre Gäste, die auch sogleich ihre Bitte vortrugen. In Gedichtform versuchten Festleiter Stefan Preischl, Schützenmeisterin Erna Leirich und stellvertretende Festleiterin Franziska Preischl ihre Schützenfreunde zu einer raschen Zusage zu bewegen. Doch nicht einmal das mitgebrachte Fassl Bier half - wir Willmeringer mussten einige Hürden bis zum Gasthaus Rauscher überwinden, um das begehrte „Ja" zu erhalten.

Großzügig bewertet wurde gleich die erste Aufgabe, den Eisstock die Kirchstraße entlang zu schleudern und dabei unter Beteiligung von fünf Eisstöcklern insgesamt 100 m zu erreichen. Als Profis am Sportgerät erwiesen sich dabei Schirmherr Michael Dankerl, Hans Eichstetter und Ehrenschützenmeister Anton Braun, während sich Festleiter Stefan Preischl als Nichtstöckler die Sache offensichtlich einfacher vorgestellt hatte. Festbraut Veronika Preischl gelang trotz des Handicaps, dass die Kolmberger keinen Eisstock für Linksschützen bereitgestellt hatten, ein achtbares Ergebnis.

Gutgelaunt zog die fröhliche Gesellschaft weiter zur nächsten Aufgabe, die aus der Bearbeitung von diversen Holzstämmen bestand. Stefan Preischl und Andreas Lang gelang es mit Augenmaß den geforderten Meter - genau waren es 99,4 cm - vom kleineren Stamm abzusägen. Der größere Holzklotz, der an der schmalsten Stelle immerhin einen Durchmesser von gut einem halben Meter hatte, sollte von einer 100 Pfund großen Scheibe befreit werden. Mit der großen Säge schlugen sich Manfred Klier und Arnold Leirich achtbar. Arnold Leirich, der als Feuerwehrmann an der Motorsäge erprobt ist, schnitt die Scheibe schließlich mit maschineller Hilfe und sachgemäßer Ausrüstung herunter. Die jedoch wog letztendlich zwei Zentner, was die Aufgabe praktisch übererfüllte. Simone Leirich musste nebenbei noch eine ganze Schüssel gekochter Kartoffel schälen - eine „Kartoffel"-Aktion wurde von den Kolmbergern ja schon lange angekündigt.

Nun wurden bereits die Weichen für die letzte Station gestellt. Ein weißblauer Turnierstab, wie ihn die Ritter einst bei ihren Turnieren zu benutzen pflegten, wurde von den Schützen der ersten Mannschaft, namentlich Horst Tischner, Wolfgang Zellmer, Daniel Schmuderer, Karin Braun und Franziska Preischl zum Turnierplatz getragen. Mit in der Prozession befand sich nun auch ein liebevoll gestaltetes Adlernest in luftiger Höhe, mit einem majestätischen Vogel, der eifersüchtig über ein riesiges Ei wachte. Die Anlage war auf einem Zugwagerl montiert, das nun vor dem Gasthaus Rauscher geparkt wurde. Bevor das Ei seinen Inhalt enthüllte, hatten die Quasi-Ritter die Aufgabe, ein in gut vier Meter Höhe angebrachtes Kranzerl zu stechen. Während die vier an der Turnierstange blind zu Werke gehen mussten, gab Franziska Preischl die Kommandos. In Rekordzeit schaffte es das Team, den Ring aufzuspießen. Nun scharte sich die Versammlung um das Adlernest. Festmutter Maria Eichstetter, Festbraut Veronika Preischl und Schützenmeisterin Erna Leirich befreiten aus dem Riesenei einen Einhornadler - eine symbolische Untermauerung des anläßlich des Jubiläumsfestes geschmiedeten Paktes. Das Einhorn ist das Wappentier der Kolmberger Schützen, während die Willmeringer den Adler in ihrem Wappen und auch im Vereinsnamen führen. Der Schützenmeister der Bergschützen Kolmberg, Manfred Seidl, gab schließlich auch noch persönlich seine Zusage zur Übernahme der Patenschaft und sicherte den Willmeringern die vollste Unterstützung der Bergschützen zu, was die Versammelten mit großem Applaus quittierten. Anschließend luden die Gäste aus Willmering alle Beteiligten noch zu einer zünftigen Brotzeit ins Gasthaus Rauscher ein. Wieder hatten es sich die zahlreichen Ehrengäste nicht nehmen lassen, dem Ereignis beizuwohnen und wurden von Festleiter Stefan Preischl herzlich begrüßt. Schirmherr Michael Dankerl brachte es schließlich in seinem Grußwort auf den Punkt, indem er betonte, dass man mit dem Paten aus Kolmberg und den beiden Ehrenpatenvereinen aus Kammerdorf und Buschbell zum großen Schützenfest glänzend aufgestellt sei. Georg Hiegl, Bürgermeister der Gemeinde Waffenbrunn, gratulierte den beiden Vereinen zum gelungenen und kurzweiligen Patenbitten.